sphair erfahrungsbericht
Der Sphair-Kurs bietet die Möglichkeit, für zwei Wochen die Fliegerei hautnah zu entdecken. In diesem Kurs lernt man die theoretischen Grundlagen und absolviert seine ersten Flugstunden. Um aber diesen Kurs besuchen zu können, muss man zuerst eine eintägige Selektion bestehen - das sogenannte Screening.
sphair screening
Das Sphair-Screening ist eine eintägige Selektion, bei der abgeklärt wird, ob man den Anforderungen, die der Pilotenberuf stellt, auch gewachsen ist. Besteht man das Screening, so wird man für den eigentlichen Sphair-Kurs zugelassen und kommt in den Genuss, möglicherweise das erste Mal ein richtiges Flugzeug zu fliegen. Aber wie es ja so schön heisst: "Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen".

Alles beginnt um kurz vor 9:00Uhr an einem Donnerstag Morgen. Kaum 2 Minuten vom Bahnhof Dübendorf (Nähe Zürich) entfernt, erblickt man schon das Schild "Fliegerärztliches Institut". Was man an das Screening alles mitbringen muss, wird nach der Anmeldung bekannt gegeben. Für einen Überblick steht die PILOTLINE Checkliste bereit (siehe linke Spalte). Am Empfang weist man seine Identitätskarte vor und bestätigt damit, dass auch die angemeldete Person zum Screening erscheint. Anschliessend gesellt man sich zu den anderen Screening-Kandidaten und blättert in den ausgelegten Aviatik-Zeitschriften. Wenige Minuten vor dem offiziellen Start wird man in den Testraum im obersten Stockwerk geführt. Dort stehen 12 Computer mit Touchscreen, Fusspedalen und Joystick inklusive Gashebel und ein paar Tasten bereit.
Man erhält nochmals Informationen über den Tagesverlauf und gibt seine mitgebrachten Unterlagen ab. Sollte man sich an diesem Tag nicht wohl fühlen, so sollte man dem Test nicht einfach fern bleiben. Denn bevor man mit den Modulen beginnt, muss man eine Erklärung unterschreiben, dass man fit und gesund ist. Ist das nicht der Fall, so hat man dann noch die Möglichkeit, das Screening ab zu brechen und zu verschieben.
Sind diese administrativen Belange abgeschlossen, so beginnt der Testleiter das erste Modul. Jedes Modul besteht aus einer Instruktion, einer kleinen Übung und aus dem eigentlichen Test. Man hat nach jeder Instruktion nochmals die Möglichkeit, letzte Fragen zu klären.

Psychomotorik und Mehrfachanforderungen
Gleich zu Beginn des Screenings benötigt man schon einmal die Fusspedalen, sowie den Joystick und den Gashebel. Die Aufgabe besteht darin, einen grünen Punkt mittels des Joysticks in der Mitte eines Kreuzes zu behalten. In der Instruktion hat man die Möglichkeit, für etwa 30 Sekunden die Steuerung mit dem Joystick aus zu probieren. Der grüne Punkt sollte dabei das Zentrum (Kreuz) möglichst nicht verlassen. Dabei hält dieser Punkt nicht still, sondern möchte immer wieder ein wenig wegdriften, so dass man mit dem Joystick ständig die nötigen Korrekturen vornehmen muss.
Nach den 30 Sekunden geht man vom Joystick zum Gashebel über. Drückt man den Hebel nach vorne, so wird der blaue Kreis auf dem Bildschirm grösser, zieht man den Hebel zu sich, so verkleinert sich der Radius des blauen Kreises. Der blaue Kreis stellt also sozusagen die aktuelle Leistung eines Flugzeuges dar: je grösser der blaue Kreis, desto höher die Leistung und umgekehrt. In der Übung (und danach auch im Test selber) erscheint ein grauer Kreis, der unabhängig immer wieder seine Grösse ändert, er wird also automatisch manchmal grösser, dann wieder kleiner, etc. Die Aufgabe besteht nun darin, dass man seinen blauen Kreis immer dem grauen Kreis anpasst: vergrössert sich also der graue Kreis auf dem Bildschirm, so muss man den Leistungshebel etwas nach vorne drücken, so dass sich der blaue Kreis ebenfalls vergrössert, bis er mit dem grauen Kreis deckungsgleich ist. Auch hier hat man 30 Sekunden für die Übung Zeit.
Als letztes kommen noch die Pedale hinzu. Auf dem Bildschirm sieht man nun einen gelben Punkt, der sich auf einer Kreislinie hin und her bewegt. Bewegt sich der gelbe Punkt auf dem Kreis nach rechts, so muss man nach links gegensteuern. Das Ziel dabei ist es also, den gelben Punkt möglichst immer in der Mitte zu behalten. Auch dieser gelbe Punkt driftet manchmal nach links und rechts weg, was also eine Korrektur mit den Pedalen erfordert.

Nach diesen Instruktionen beginnt der eigentliche Test. Zuerst muss man einzeln die Aufgaben mit dem Joystick (grüner Punkt), dem Leistungshebel (blauer Kreis) und den Pedale (gelber Punkt) durchführen. Anschliessend werden aber diese Einzelaufgaben kombiniert (Mehrfachanforderung). Man muss also den grünen Punkt im Zentrum behalten, den blauen Kreis dem grauen Kreis anpassen und gleichzeitig mit den Fusspedalen den gelben Punkt in der Mitte behalten. Nach einer gewissen Zeit beendet der Test dann automatisch und man geht zum nächsten Modul über, das jedoch - wie wir dann später noch sehen werden - immer noch im Zusammenhang mit diesem Psychomotorik/Mehrfachanforderungstest in Verbindung steht.

Information Ordering
Erneut startet also die Instruktion. Hier erscheint als erstes der "Information Ordering"-Test. Dabei geht es darum, dass man aus einer Auswahl an Zahlen beim erscheinen eines Sterns zuerst die höchste Zahl und dann die tiefste Zahl drückt. Erscheint auf dem Bildschirm ein Dreieck, so muss man zuerst die tiefste Zahl und dann die höchste Zahl drücken. Im Gegensatz zum Test, der auf der Sphair-Hauptseite als Download verfügbar ist, erscheinen sehr hohe sowie auch negative Zahlenwerte. Da es bei diesem Test auf die Geschwindigkeit ankommt, kann es durchaus sein, dass man sich schnell vertippt. Erscheint z.B. ein Stern, so könnte man ausversehen zuerst die Zahl 67 statt 68 drücken, da sie unterschiedlich gross dargestellt sind und sie zahlenmässig nahe beieinander liegen. Weiter kann es auch schnell einmal passieren, dass man automatisch zuerst den Wert -5 statt -9 drückt, da man bei einem Dreieck zuerst den tiefen und dann den höheren Wert drücken muss und somit automatisch denkt, dass die 5 tiefer ist als die 9. Tatsächlich ist aber -9 tiefer als -5. Das sind einfache Fehler, die nun mal bei schnellem Handeln passieren. Wichtig ist einfach, dass man sich durch seine Fehler nicht beirren lässt und einfach weiterfährt, als wäre nichts geschehen. Nach der Instruktion startet wie gewohnt der Test.

Anschliessend werden beide Tests kombiniert. Nun muss man also gleichzeitig auf den grünen Punkt achten, den Leistungshebel bedienen und den gelben Punkt mit den Pedalen im Zentrum halten, und zeitgleich die "Information Ordering"-Aufgabe lösen. Der Bildschirm wird unterteilt: in der oberen Hälfte erscheint die Information Ordering-Aufgabe, in der unteren Hälfte die Tracking-Aufgabe. Hier darf man sich etwas mehr Zeit lassen, was nicht bedeuten soll, dass man die Information Ordering-Aufgabe völlig ausser Acht lässt. Am besten kontrolliert man die Tracking-Aufgabe und blickt anschliessend auf die Information Ordering-Aufgabe. Wenn möglich sollte man diese gleich lösen. Die Eingabe erfolgt nicht (!) über den Touchscreen, sondern über die Tasten, welche sich ebenfalls beim Joystick befinden. Dort liegen vier Tasten nebeneinander, auf denen man je einen Finger der linken Hand positionieren sollte. Auch hier kann man diese Aufgabe zuerst ein wenig üben, bis sie dann getestet wird. Im Anschluss an diesen Test folgt eine kurze Pause, damit wäre dann der erste Block abgeschlossen.

Englisch
Nach einer Pause von ca. 10 Minuten beginnt nun der zweite Block mit dem Englisch-Test. In diesem Test werden grundsätzlich drei Gebiete geprüft: Grammatik, Wortschatz und Redewendungen. Bei Grammatikaufgaben musste man Sätze mit einer der vier Antworten ergänzen, so dass es grammatikalisch korrekt war. Mit ein wenig Sprachgefühl kann man diesen Teil gut meistern. Als kleine Repetition schadet es aber nicht, wenn man sich die wichtigsten Regeln (if-Sätze, Zeitformen, etc.) nochmals kurz ansieht. Hingegen waren die beiden Teile mit den Redewendungen und den Synonymen etwas schwieriger. Bei den Synonymen wurde nur ein Wort gegeben und nicht wie sonst ein ganzer Satz. Kennt man das Wort nicht, so wird es schwierig, ein Synonym dafür zu finden. Hätte man noch einen Satz, so hätte man möglicherweise die Bedeutung herleiten können.
Bei den Redewendungen musste man grundsätzlich angeben, was sie bedeuten. Da hilft möglicherweise, wenn man sich den Satz übersetzt und diesen dann interpretiert.
Bei diesem Test hatte man etwa 20-25 Minuten Zeit und konnte somit einzelne Fragen überspringen und später darauf zurückgreifen.

Kopfrechnen
Beim Kopfrechnentest werden insgesamt 24 Aufgaben gestellt, wobei 12 visuell und 12 akustisch sind. Generell muss man bei diesem Test addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. Es kommen beispielsweise Aufgaben, bei der man zwei vierstellige Zahlen addieren oder subtrahieren muss, oder man muss zwei zweistellige Zahlen multiplizieren. Weiter kommen Prozentrechenaufgaben ähnlich wie in den Onlinetests von Sphair. Bei den Kopfrechenaufgaben gibt es diverse Tricks, welche es ermöglichen, eine Aufgabe möglichst schnell und sicher zu lösen. Es lohnt sich also, diese Tricks (siehe auch unter "Nützliche Informationen" auf dieser Webseite) sich einzuprägen und ausreichend zu üben. Übung macht den Meister und der Kopfrechentest dürfte am Screening eher weniger Probleme bereiten. Am Test selber erscheint übrigens 5 Sekunden bevor die Aufgabe wechselt ein Warnton. Generell reicht aber die Zeit genügend aus und man kann schon zur nächsten Aufgabe springen.
Auch die akustischen Aufgaben sind ähnlich. Es handelt sich um ebenfalls um einfache Aufgaben, vierstellige Additionen und Subtraktionen kommen beispielsweise 'nur' zwei Mal vor. Die Zahlen werden langsam und deutlich vorgesagt, was also keine Probleme verursachen sollte.

Räumliches Vorstellungsvermögen
Hierbei handelt es sich um die Aufgabe mit dem Würfel, bei der man die Position des roten Kreuzes auf dem Würfel verfolgen muss. Im Gegensatz zum Übungsprogramm auf der Sphair-Seite werden die Informationen akustisch vorgesagt. Man setzt also die Kopfhörer auf, bekommt die Ausgangslage mitgeteilt und kurz danach etwa 6 Kippanweisungen. Diese Kippanweisungen sind zuerst angenehm langsam, werden dann aber immer schneller. Auf der höchsten Stufe kann man sagen, dass etwa 2 Kippanweisungen pro Sekunde ertönen. Auch hier liegt der Trick grundsätzlich in der Übung. Näheres dazu auf der Seite "Nützliche Informationen".

Nach einer solchen Leistung hat man sich nun das Mittagessen verdient, schliesslich sind unterdessen etwa 2.5 Stunden vergangen. Der Testleiter teilt die Zutrittsberechtigung für die Kantine auf dem Flugplatz Dübendorf aus. Man hat aber auch die Möglichkeit, sich an einem nahegelegenen Imbissstand oder im Supermarkt zu verpflegen. Nach den 1.5 Stunden Pause ist man wieder fit und munter für den Rest des Tages.

Merkfähigkeit
In diesem Block ging es darum, sich Buchstabenmengen einzuprägen. Es erscheinen etwa 7 Buchstaben für 15 Sekunden. Anschliessend muss man angeben, ob sich ein Buchstabe von dieser Gedächtnismenge in den vorgestellten Mengen befindet. Hier empfiehlt es sich, die Buchstaben in Dreiergruppen sich innerlich immer wieder auf zu sagen. So erkennt man schnell, ob ein Buchstabe der präsentierten Menge auch in der Gedächtnismenge vorkommt.

Konzentrationsvermögen
Im Anschluss an den Merkfähigkeits-Test kam der Konzentrationstest an die Reihe. Hier werden Dreiecke gezeigt, die eine der vier Richtungen haben kann, von keinem bis vier Punkte enthalten können und eine der Farben (gelb, grün, blau, rot) haben können. Bei diesem Test muss man sich Regeln einprägen, z.B. wenn ein Dreieck mit der gleichen Farbe folgt, so muss die obere Schaltfläche gedrückt werden, folgt das Dreieck mit der gleichen Punktzahl, so muss die untere Schaltfläche gedrückt werden. Trifft keine der beiden Regeln zu, so muss eine dritte Schaltfläche gedrückt werden.
Bei diesem Test geht es ebenfalls um die Schnelligkeit. Pro Dreieck kann man zwar beliebig lange überlegen, die Gesamtzeit ist aber vorgeschrieben und am Schluss kommt es auf die Anzahl der korrekt gelösten Aufgaben an. Dieser Test ist also im Grunde praktisch unverändert wie auf der Sphair-Seite. Diesen Test kann man also gut mit den dort verfügbaren Übungen lösen und sollte bei genügend vorhandener Konzentration ohne Probleme zu bewältigen sein.

Technisches Verständnis
Dieser Test dürfte wohl für viele eine Herausforderung sein, denn wirklich vorbereiten kann man sich darauf eher weniger. Anders wie auf der Sphair-Seite werden bei diesem Test keine Fragen zum Strom gestellt. Vielmehr muss man Zeichnungen erkennen und beispielsweise angeben können, welche der Abbildung rein technisch gesehen sinnvoll bzw. überhaupt möglich ist. So wurde beispielsweise die Frage gestellt, wie die Pendel einer Pendeluhr korrekterweise mit dem Zahnrad verbunden werden müssen, so dass die Uhr auch korrekt läuft (und z.B. nicht stehen bleibt). Wie beim Englischtest hat man auch hier die Möglichkeit, einzelne Aufgaben zu überspringen und diese später zu lösen. Bei den einzelnen Aufgaben sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen und die Skizze genau anschauen, damit man sich das alles gedanklich vorstellen kann. Dennoch sollte man die Zeit nicht völlig vergessen und die ganze Zeit nur an ein paar Aufgaben verbringen. Man hat während des Tests immer die Möglichkeit, zur Übersicht zu gelangen. Dort sieht man, welche Aufgaben man bereits gelöst (blau markiert) bzw. welche Aufgaben man noch nicht gelöst hat (weiss markiert). Zudem sieht man dort noch die verbleibende Zeit.

Optischer Wahrnehmungstest (OWT)
Nach einer kurzen Pause beginnt der nächste Block mit dem optischen Wahrnehmungstest. Hier werden für etwa 1.5 Sekunden 9 Instrumente eingeblendet. Zuvor bekommt man eine Information, auf welche dieser Instrumente man achten sollte - man unterscheidet zwischen schwarzen und weissen bzw. runden und quadratischen Instrumenten. Die Aufgabe besteht also darin, jene Werte von den gewünschten Instrumenten abzulesen. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass man alle 9 Instrumente gleichzeitig nur 1.5 bis 2 Sekunden sieht. Man muss also schnell vorgehen und sich die Anzeigen merken.
Am Screening sieht der Test etwa genauso wie der OWT2 von der Sphair-Seite aus. Bei jenen Instrumenten, die man ablesen muss, fehlen also an manchen Stellen die Zahlen. Auch dieser Test ist eine reine Übungssache, jeder entwickelt dabei möglicherweise seine eigene Technik. Beispielsweise merkt man sich zuerst die Zahl, die bei den 9 Instrumenten jeweils ganz oben stehen, anschliessend merkt man sich die Position der Zeiger und errechnet so den dazugehörigen Wert. Pro Bild (d.h. 9 Instrumente) ist immer dieselbe Zahl ganz oben, erscheint aber ein neues Bild, so kann durchaus eine andere Zahl an dieser Stelle stehen.
Beim Screening wird mit diesem Test die Wahrnehmungsschnelligkeit sowie die Wahrnehmungsgenauigkeit getestet. Im Antwortfeld hat man neben den Zahlen (1-8) auch noch die Antwort "nicht gesehen" zur Auswahl. Es steht jedem frei, ob man ehrlich ist und auf "nicht gesehen" drückt, falls man den Wert des entsprechenden Instruments auch wirklich nicht gesehen hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit dem Raten richtig liegt, ist mit 12.5% ziemlich gering. Durch das Raten sinkt dementsprechend also auch die Wahrnehmungsgenauigkeit, was natürlich auch eine Auswirkung auf das Testergebnis haben kann.

Rechenaufgaben
Bald geschafft? Nicht ganz. Denn ein Test fehlt noch: der Mathematiktest. Hier geht es - wie es der Name schon sagt - um Rechenaufgaben. Man bekommt einen Sachverhalt, und muss diesen lösen. Im Gegensatz zu den Übungsprogrammen von Sphair hat man nicht immer Antworten vorgeben. Manchmal muss man also den Wert über den Touchscreen selber ins Antwortfeld eintippen. Wie bei Englisch und Technik kann man hier Aufgaben überspringen und später lösen - die einzelnen Aufgaben haben also keine Zeitbegrenzung.
Bei diesem Test darf man die Lösungswege aufschreiben. Jene Blätter werden aber anschliessend nicht ausgewertet und sofort vernichtet. Die Aufgaben sind grundsätzlich eher einfach und entsprechen vom Inhalt her jenen von der Übungssoftware. Dabei geht es grundsätzlich darum, dass  man mit Pythagoras, Geschwindigkeitsrechnungen und proportionale/antiproportionale Dreisätze (mit Prozenten, Brüchen, etc.) umgehen kann. Für jene, die sich jetzt gerade fragen, was denn nun proportionaler bzw. antiproportionaler Dreisatz ist, liegt auf der Seite "Nützliche Informationen" eine Zusammenfassung bereit.

Psychomotorik und Mehrfachanforderung
Bald ist es geschafft. Nur noch ein Testblock, es handelt sich um Psychomotorik und Mehrfachanforderung - schon wieder? Heisst gleich, ist aber etwas anderes. Auch hier benötigt man den Joystick. Auf dem Bildschirm werden nun 3 Instrumente eingeblendet: Kurs, Höhe und Leistung. Wie man nun bereits vermuten kann, muss man nun diese Instrumente beobachten und entsprechende Korrekturen vornehmen. Als erstes betrachtet man den Kurs: ein kleiner grüner Punkt bewegt sich auf der Kante des runden Instruments, diesem grünen Punkt muss man nun also möglichst folgen, indem man den Kurs mit dem Joystick anpasst. Man hat nun - wie bei den folgenden Übungen auch - 30 Sekunden Zeit, um sich ein wenig "ein zu fliegen".
Anschliessend betrachtet man die Höhe. Auch hier muss man dem grünen Punkt folgen und entsprechend "steigen" oder "sinken". Nach den 30 Sekunden Übungszeit werden diese beiden Übungen kombiniert: nun muss man Höhe und gleichzeitig den Kurs überwachen und korrigieren. Denn dieser Punkt verharrt nicht auf einer Position, sondern bewegt sich munter hin und her, was sozusagen "Turbulenzen" entspricht.
Zu guter letzt betrachtet man auch die Leistungsanzeige einzeln und im Anschluss mit den anderen beiden Instrumenten zusammen. Die Leistung des "Flugzeugs" korrigiert aber nicht mit dem Hebel neben dem Joystick, sondern mit zwei Tasten auf dem Touchscreen. Man beachte ausserdem: sinkt das Flugzeug, so wird das Flugzeug schneller - die Leistung muss also verringert werden. Umgekehrt beim Steigen: die Leistung muss erhöht werden. Ansonsten kann man die Leistung mehr oder weniger ausser Acht lassen, denn sie verändert sich während des Horizontalfluges nicht gross.
Nach weiteren 30 Sekunden, bei denen man nun alle 3 Instrumente kontrollieren musste und dem grünen Punkt folgen musste, kommt die letzte Aufgabenstellung in diesem Test: nun werden durch die Kopfhörer Zahlen aufgesagt. Dabei muss man zwischen gerade und ungerade unterscheiden. Folgen 3 gerade Zahlen aufeinander (!), so muss man auf dem Bildschirm einen grünen Punkt drücken, folgen 3 ungerade Zahlen aufeinander, so muss man einen roten Punkt drücken. Nach zwei geraden und einer ungeraden Zahl drückt man nichts, da immer 3 Zahlen aufeinanderfolgend entweder gerade oder ungerade sein müssen.
Anschliessend wird jede einzelne Teil noch getestet: man bekommt also zuerst nur den Auftrag, eine Linkskurve zu fliegen und muss somit nur auf den Kurs achten. Dann muss man beispielsweise eine Rechtskurve fliegen und gleichzeitig steigen. So wird jede einzelne Teil getestet, den man zuvor üben konnte. Bis man also zum Schluss alle 3 Instrumente beachten muss und gleichzeitig darauf achten muss, ob nun 3 gerade bzw. ungerade Zahlen aufgesagt wurden. Anschliessend hat man noch eine etwa 10 minütige Pause. Das Testverfahren ist nun im Grunde abgeschlossen, nun folgen noch ein paar Fragen zur seiner Persönlichkeit. Auf diese Pause wird man sich bestimmt freuen. Denn ein solcher Tag ist ganz schön anstrengend. Zumal weil auch gerade am späteren Nachmittag noch ein solcher Mehrfachanforderungstest durchgeführt wird. Aber genau das ist beabsichtigt: ein Pilot muss nach einem langen Flug auch noch fit für eine sichere Landung sein. Genau das wird nach einem solchen Tag von den Kandidaten erwartet: auch nach längerer Zeit noch voll und ganz aufnahmefähig zu sein.

Persönlichkeitsvoraussetzungen
Nun folgen nach der Pause noch etwa 140 Fragen zur Persönlichkeit. Hier gibt es keine falschen Antworten mehr, denn jeder Mensch ist anders und wird die Fragen auch unterschiedlich beantworten. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob man eher ein ordentlicher Mensch ist, oder ob die Unordnung dominierender ist. Manchmal ist es nicht schlecht, wenn man sich in die Lage eines Piloten versetzt: was ist wohl besser, ein ordentliches oder eben unordentliches Cockpit? Im Endeffekt sollte man aber auch hier wahrheitsgetreu antworten. Dieser Fragebogen ist zeitlich nicht begrenzt, generell hat man aber die Fragen innert 20 bis 25 Minuten durch und kann dann den Testsaal verlassen - ein langer, erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Die Auswertung dauert generell nicht lange, nach etwa 2 bis 3 Tagen steht dann das Resultat fest.

Weiterlesen
Lesen Sie das nachfolgende Thema zu diesem Erfahrungsbericht.

« Zurück» Weiterlesen